Positionspapier: Jugend stärken – Zukunft sichern
Unsere Gesellschaft steht derzeit vor Herausforderungen, die insbesondere die psychische Gesundheit als auch die physische junge Menschen bedrohen. Die Corona-Pandemie hat tiefe Spuren hinterlassen: Vereinsamung, Unsicherheiten und Ängste prägen den Alltag vieler Kinder und Jugendlicher. Dazu kommen die Auswirkungen internationaler Konflikte, wie der Krieg in der Ukraine und die eskalierende Lage im Nahen Osten, die Klimakrise sowie die latente Angst vor einem möglichen Blackout. Die Perspektivenlosigkeit, die viele Jugendliche verspüren, schafft Raum für soziale und politische Radikalisierungstendenzen – ein Risiko, das sich nur durch gezielte Maßnahmen vermeiden lässt.
Jugendzentren als Schutzräume und Entwicklungschancen
Offene Jugendarbeit in Jugendzentren bietet einen niederschwelligen Zugang zu kostenlosen, betreuten Freizeitangeboten. Diese Einrichtungen sind weitaus mehr als bloße Treffpunkte; sie bieten Platz, Raum und Sichtbarkeit für junge Menschen. Kinder und Jugendliche haben hier die Möglichkeit, ihre Freizeit mit ausgebildeten Fachkräften zu verbringen, die nicht nur als Ansprechpersonen fungieren, sondern auch wichtige Identifikationsfiguren darstellen. Die Jugendzentren bilden somit eine wesentliche Sozialisationsinstanz neben Familie, Peer Group und Schule und vermitteln durch demokratische Werte ein starkes Fundament für das soziale und politische Leben. Die fachlich qualifizierten Mitarbeiter*innen stehen in engem Kontakt mit anderen relevanten Institutionen wie Schulen, der Kinder- und Jugendhilfe, der Schulsozialarbeit, der Kinder- und Jugendanwaltschaft Kärnten, udgl.. Diese Vernetzungen schaffen eine wichtige Informationsdrehscheibe und stellen sicher, dass Kinder und Jugendliche und ihre Familien Zugang zu allen nötigen Unterstützungsangeboten haben.
Die aktuelle Situation
Die Statistik zeigt, dass jedes fünfte Kind/Jugendliche*r in Kärnten von Armut betroffen ist Dies führt zu einer tiefen Spaltung innerhalb unserer Gesellschaft und birgt das Risiko, dass viele Kinder und Jugendliche dauerhaft abgehängt werden. Armut, Vereinsamung im multimedialen Raum und die allgegenwärtigen gesellschaftspolitischen Risiken– dieser Dreiklang zeigt auf, wie dringend Handlungsbedarf besteht.
Jugendzentren bieten jungen Menschen genau den sicheren Raum, den sie brauchen, um ihre Identität zu entwickeln, ihre Fähigkeiten auszubauen und selbstbestimmte Lebensperspektiven zu gestalten. Sie sind eine wesentliche Unterstützung, um Jugendlichen den Zugang zu positiven sozialen Räumen und betreuten Aktivitäten zu ermöglichen, die ihnen sonst verwehrt bleiben würden. Die Angebote der Offenen Jugendarbeit sind niederschwellig, freiwillig und kostenlos.
Klagenfurt, 06.11.2024